Patientenvereinigung für medizinisches Cannabis

Unsere Mission

Cannapy setzt sich dafür ein, Patientinnen und Patienten in der Schweiz einen sicheren, gerechten und würdevollen Zugang zu medizinischem Cannabis zu ermöglichen. Wir verstehen uns als Brücke zwischen Betroffenen, medizinischem Fachpersonal, Behörden und der Öffentlichkeit. Unser Ziel ist es, Wissen zu fördern, Vorurteile abzubauen und eine verantwortungsvolle Nutzung von cannabisbasierten Therapien zu unterstützen.

Unsere zentralen Anliegen

  • Patientenrechte stärken – durch Aufklärung, Beratung und politische Mitgestaltung
  • Wissen verbreiten – evidenzbasiert, sachlich und transparent
  • Vernetzung fördern – durch Community-Angebote, Austauschformate und Zusammenarbeit mit Fachpersonen
  • Stigmatisierung abbauen – durch Öffentlichkeitsarbeit und authentische Erfahrungsberichte

Cannabis auf Rezept

In drei einfachen Schritten zu medizinischem Cannabis

Arzttermin vereinbaren

Sprechen Sie zuerst mit Ihrer Hausärztin oder Ihrem Hausarzt. Falls nötig, wenden Sie sich an eine Fachperson für medizinisches Cannabis. Bestehen Sie auf Ihr Recht, diese moderne Therapie zu testen.

Beratungsgespräch

Lassen Sie sich beraten, ob Cannabis für Ihre Beschwerden geeignet ist. Bei medizinischer Eignung stellt Ihre Ärztin oder Ihr Arzt ein Rezept aus und sendet es direkt an die Apotheke.

Abholung/Lieferung

Lösen Sie Ihr Rezept in der Apotheke ein und lassen Sie sich zur Anwendung beraten. Je nach Verordnung können Sie zwischen verschiedenen Medikamenten wählen – zur Abholung oder bequemer Lieferung nach Hause.

Sie haben keinen Hausarzt oder wissen nicht,
wo Sie eine Fachperson für medizinisches Cannabis finden?
Dann empfehlen wir Ihnen die sichere Telemedizin-Plattform Arvena,
die bereits zahlreiche Patienten und Patientinnen unterstützt.

Was ist medizinisches Cannabis und wann wird es angewendet?

Medizinisches Cannabis ist eine pflanzliche Arznei, die bei verschiedenen gesundheitlichen Beschwerden eingesetzt wird – insbesondere dann, wenn andere Therapien nicht ausreichend wirken. Immer mehr Ärzt:innen in der Schweiz verschreiben Cannabis als ergänzende Behandlung bei chronischen oder therapieresistenten Erkrankungen.

Wie wirkt medizinisches Cannabis?

Cannabis enthält Wirkstoffe wie THC (Tetrahydrocannabinol) und CBD (Cannabidiol). Diese sogenannten Cannabinoide beeinflussen das körpereigene Endocannabinoid-System, das unter anderem an der Regulation von Schmerz, Schlaf, Appetit, Entzündung und Stimmung beteiligt ist.

In der Schweiz ist medizinisches Cannabis seit der Gesetzesänderung im August 2022 legal verschreibbar, ohne dass eine Ausnahmebewilligung des BAG nötig ist.

Wann wird eine Cannabistherapie angewendet?

Eine Cannabistherapie kommt zum Einsatz, wenn konventionelle Medikamente unzureichend wirken oder starke Nebenwirkungen verursachen. Ärzt:innen entscheiden individuell, ob eine Behandlung mit medizinischem Cannabis sinnvoll ist.

Häufige Anwendungsgebiete medizinischer Cannabisprodukte:
  • Chronische Schmerzen (z. B. Rücken, Rheuma, Fibromyalgie)
  • Spastiken bei Multipler Sklerose (MS)
  • Übelkeit und Erbrechen bei Chemotherapie
  • Appetitlosigkeit bei Krebserkrankungen oder HIV
  • Schlafstörungen & Unruhe
  • Angststörungen, PTBS (nach ärztlicher Einschätzung)
  • Tourette-Syndrom oder therapieresistente Epilepsie (im Einzelfall)

Für wen ist medizinisches Cannabis geeignet?

Die Behandlung mit medizinischem Cannabis richtet sich an erwachsene Patient:innen mit chronischen oder schwerwiegenden Erkrankungen. Die Therapie wird individuell dosiert, eng begleitet und ärztlich überwacht. Eine ausführliche Aufklärung über Nutzen, Risiken und Nebenwirkungen gehört immer dazu.

Sprechen Sie mit Ihrem Hausarzt oder nutzen Sie die Möglichkeiten der modernen Telemedizin.

Ihre Patientenplattform
für Wissen und Austausch

Cannapy ist die unabhängige Patientenvereinigung
für medizinisches Cannabis in der Schweiz.
Wir informieren, vernetzen und begleiten Sie
– sachlich, verständlich und auf Augenhöhe.

Telegram Kanal für Vernetzung und Austausch

Patienten-Community

Sie haben Fragen zu medizinischem Cannabis? Möchten sich mit anderen Patient:innen austauschen oder Ihre Erfahrungen teilen?
Dann laden wir Sie herzlich ein, Teil unserer Telegram-Community zu werden!

In unserem Telegram- und WhatsApp Kanal bieten wir:

  • Austausch mit anderen Patient:innen aus der Schweiz
  • Erfahrungsberichte zu Cannabistherapien
  • Tipps zum Umgang mit Ärzten, Apotheken & Dosierung
  • Aktuelle Infos zu Veranstaltungen, Studien & Gesetzeslage
  • Eine respektvolle, anonyme und sichere Umgebung

Jetzt beitreten und gemeinsam Wissen teilen


QR-Code o.ä. für Telegram anmeldung

Veranstaltungen

Upcoming Events

Zurzeit keine Veranstaltungen geplant

FAQ

Häufige Fragen und Antworten zu medizinischem Cannabis

Ja. Seit dem 1. August 2022 ist die medizinische Anwendung von Cannabis in der Schweiz legal. Ärztinnen und Ärzte dürfen es verschreiben, ohne Sonderbewilligung des Bundesamts für Gesundheit (BAG).

Jede praktizierende Ärztin oder jeder Arzt in der Schweiz darf medizinisches Cannabis verschreiben. Eine besondere Spezialisierung ist nicht nötig – die Verantwortung liegt jedoch vollständig beim Arzt oder der Ärztin.

Typische Einsatzgebiete sind:

  • Chronische Schmerzen
  • Multiple Sklerose (MS)
  • Spastik und Muskelkrämpfe
  • Übelkeit und Erbrechen bei Chemotherapie
  • Appetitlosigkeit (z. B. bei HIV oder Krebs)
  • Schlafstörungen
  • Angststörungen, PTSD (off-label, im Einzelfall)

Cannabis enthält Wirkstoffe wie THC und CBD, die auf das Endocannabinoid-System im Körper wirken. Sie beeinflussen Schmerzempfinden, Entzündungen, Appetit, Schlaf und Stimmung.

THC (Tetrahydrocannabinol): psychoaktiv, wirkt schmerzlindernd, appetitanregend, entspannend

CBD (Cannabidiol): nicht psychoaktiv, wirkt beruhigend, entzündungshemmend, angstlösend
Beide können medizinisch sinnvoll sein – je nach Indikation.

Ja. Medizinisches Cannabis ist erhältlich als:

  • Cannabisblüten (zum Verdampfen)
  • Öle/Tropfen (z.B. Dronabinol)
  • Kapseln
  • Sprays
  • Zubereitungen aus der Apotheke (Magistrale Rezepturen)

Gängige Einnahmeformen:

  • Inhalation (Vaporizer – schneller Wirkungseintritt)
  • Oral (Tropfen, Kapseln – langsamer, aber langanhaltender)
  • Sublingual (unter der Zunge – schneller als oral)
  • Topisch (Cremes – lokale Wirkung)

In der Schweiz ist die Kostenübernahme nicht garantiert. Einige Krankenkassen übernehmen die Therapie auf Antrag und mit ärztlicher Begründung. In vielen Fällen müssen Patient:innen die Kosten selbst tragen.

Mögliche Nebenwirkungen:

  • Müdigkeit
  • Schwindel
  • Mundtrockenheit
  • Konzentrationsstörungen
  • Appetitanstieg
  • In seltenen Fällen: Angst, Paranoia oder Kreislaufprobleme

Bei medizinischer Anwendung unter ärztlicher Aufsicht ist das Abhängigkeitspotenzial gering. Es gibt kein typisches Entzugssyndrom wie bei Opiaten oder Alkohol.

Nur unter bestimmten Bedingungen. Es ist nicht grundsätzlich verboten, aber:

  • THC kann die Fahrtüchtigkeit beeinträchtigen
  • Die Polizei kann bei Verkehrskontrollen eine medizinische Indikation verlangen
  • Im Zweifel: ärztlichen Rat einholen und ggf. eine Verzichtserklärung abgeben

Nur mit einer ärztlichen Bescheinigung und abhängig vom Zielland. Viele Länder (auch innerhalb der EU) erlauben keine Mitnahme von THC-haltigen Präparaten – auch wenn sie medizinisch verschrieben wurden.

Nur in Apotheken, die zur Abgabe von medizinischem Cannabis berechtigt sind. Ein gültiges BtM-Rezept (Betäubungsmittelrezept) ist erforderlich.

Nein. In der Schweiz ist der Privatanbau von THC-haltigem Cannabis auch zu medizinischen Zwecken verboten.

Sie haben keine Antwort auf Ihre Frage erhalten?

Zögern Sie nicht, mit uns Kontakt aufzunehmen und wir beantworten Ihre Fragen so rasch wie möglich. Oder treten Sie unserem Telegram-Kanal bei und stellen Ihre Frage in der Community.